Meine Kirche ist für mich ...

Heimat und ihre Mauern geben mir Geborgenheit.

Meine Kirche ist für mich Heimat und ihre Mauern geben mir Geborgenheit

Mitten in einem kleinen Dorf steht auf dem Berg die Kirche meines Kirchspieles.
Dort lebe ich – dort gehöre ich hin.
Geprägt seit meiner Kindheit von Menschen mit tiefer geistlicher Prägung, stehe ich nun oft selber vor der Gemeinde und gebe Gottes Wort weiter. Ich glaube und ich habe einen einfachen volkskirchlichen Glauben. Ich gebe damit den Frieden, das Licht, die Geborgenheit, die Liebe weiter.
All dies kommt von Gott und die Menschen haben das Recht, das zu hören. Ohne die Kirche, ohne den Glauben, das wissen wir, gäbe es das alles nicht.
Ich bin ein Arbeiter im wunderbaren Weinberg des Herrn und diene mit meinen Gaben meiner Kirche. Dabei bin ich Gott ganz nahe.
In der Zukunft und in meinen Träumen steht meine Kirche immer noch hier. Die Mauern immer noch stark und dick. Gesang und Gebet kommen immer noch aus der Kirche. Menschen gehen immer noch ein und aus. Gott ist immer noch da. Aber es ist kein Pfarrer mehr da. Ehrenamtliche übernehmen die Aufgaben, immer mehr.
Dort lebe ich – dort gehöre ich hin.
Michael Jalowski, Greiz in Thüringen, Kirchenkreis Greiz

Ich träume eine Kirche ...

die von Vielfältigkeit geprägt ist.

Ich träume eine Kirche, die von Vielfältigkeit geprägt

Sie ist täglich mit Leben gefüllt. Sie ist ein Ort und eine Gemeinschaft, die zum Mitgestalten einlädt. Wo Freundschaften geschlossen und viele Erinnerungen gesammelt werden. Die ein Anker für alle Menschen ist, die Zuflucht suchen. In der Junge und Alte sich treffen, voneinander lernen und die Zukunft gestalten. Eine Kirche, in der über den eigenen Tellerrand geblickt und Neues ausprobiert wird. Wo wir nicht auf alte Prinzipien schauen, sondern den Alternativen ihre Chance geben, die Kirche zeitgemäß prägen, dass die kommenden Generationen darauf stolz sein können.

Natalie Karlapp, Barleben in Sachsen-Anhalt, Kirchenkreis Haldesleben-Wolmirstedt

Ich träume eine Kirche ...

die ihre Werte in Taten umsetzt.

Wenn es Kirche nicht gäbe ...

Wo fänden die Menschen ihren Platz im Leben? Wo fänden Sie Gemeinschaft unter Gleichen? Kirche ist für mich ein Ort, an dem ich mit Menschen auf Augenhöhe zusammenfinde, wo man sich unterstützt, sich stärkt und Glauben in die Praxis trägt. Besonders für Jugendliche auf dem Land ist Kirche eine der wenigen Möglichkeiten, unabhängig von Schule und Familie soziale Kontakte zu knüpfen. Sie bietet den Platz, heranzuwachsen und sich zu entfalten. Wenn es Kirche nicht gäbe, wäre mir ein solcher Raum verwehrt geblieben. Kirche hat mein Leben geprägt: Freunde, Erfahrungen, Verantwortung, Selbstbewusstsein. All das habe ich gefunden, dank Kirche.

Ich mache bei Kirche mit …

um sie im Wandel zu begleiten. Der demografische Umschwung, die individualisierte Gesellschaft oder der verpasste Anschluss der Kirche an die moderne Gesellschaft: all das macht es Kirche heutzutage schwer, langfristig ein wichtiger Teil im Leben der Menschen zu bleiben. Vieles hat sich schon geändert und so einiges muss noch passieren. Aus der Dankbarkeit für das, was Kirche mir gegeben hat, erwächst für mich auch Verantwortung dafür, was die Kirche den folgenden Generationen geben wird. Ich möchte meine Perspektive und meine Erfahrungen einbringen, damit die Kirche auch weiterhin die Kraft hat, dem Leben der Menschen ein Angebot zu machen.

Ich würde gerne mitgestalten …

wo Kirche sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einsetzt. Kirche ist mehr als Glaube, Gottesdienst oder Gemeinde. Die Kirche ist auch eine gesellschaftliche Kraft. Sie vertritt die christlichen Werte und die Menschen, die von ihnen überzeugt sind. Wir als Christen tragen daher eine Verantwortung - auch im politischen Sinne. Ich möchte dazu beitragen, dass die Kirche eine starke gesellschaftliche Stimme hat. Eine Stimme, die nicht nur mahnt und predigt, sondern auch vorangeht.

Ich träume eine Kirche …

die sich als Kirche im Wandel begreift. Ich träume von einer Kirche, die vor neuen Formaten und neuen Mitgliedern nicht zurückschreckt. Ich träume von einer Kirche, in der Jung und Alt auf Augenhöhe Glauben leben. Ich träume davon, dass die Kirche ihre Werte und Predigten in Taten umsetzt. Eine Kirche, die sich nicht hinter hohlen Worten versteckt. Ich träume von einer weltoffenen Kirche, in der Nächstenliebe Brücken über die politischen Gräben bauen kann. Ich träume von einer lebendigen Kirche, auch in den ländlichen Regionen ihre Stärke erhält. Ich träume von einer Kirche, die mutig in die Zukunft blickt.

Johannes Hardtke, Sollstedt in Thüringen, Kirchenkreis Südharz

Wenn es Kirche nicht gäbe ...

würde uns ganz viel Kultur und Geschichte fehlen.

Wenn es Kirche nicht gäbe, würde uns ganz viel Kultur und Geschichte fehlen.

Der Glaube ist und war in der Gegenwart und in der Vergangenheit mehr als nur ein verbindendes Element zwischen Menschen, Völkern und Kulturkreisen. Zur Geschichte gehört aber auch die Erkenntnis, dass Kirche und Glaube als Machtinstrument missbraucht wurden.

Heute, in einer zivilisierten und globalisierten Welt, erfüllen Kirche und Glaube andere Zwecke und haben eine andere Bedeutung als in der Vergangenheit. Kirche und Glaube müssen sich den veränderten Anforderungen der Gegenwart und Zukunft stellen. Sie sollen den Menschen Halt und Besinnung geben, Stütze sein in einer sich rasant verändernden Welt. Die Herausforderungen an die Kirche und den Glauben sind riesig. Wir müssen den unterschiedlichsten Bedingungen Rechnung tragen, sowohl für die Menschen in Stadt und Land, Nord und Süd, Ost und West, Europa und Afrika Antworten finden auf die Fragen der Welt.

Wenn ich in meinen Wohnort fahre mit 130 Einwohnern, kann ich die Kirche sehen. Hier finde ich Ruhe, hier kann ich einkehren von der Hektik des Tages. Regelmäßig sieben bis zehn Kirchgänger sind nicht viel. Aber verhältnismäßig sind es viel, wenn in zehn mal so großen Orten fünfundzwanzig Menschen in die Kirche gehen.

Vor uns stehen große Aufgaben, die wir mit Tatkraft und Augenmaß lösen müssen, die Sie als junge Menschen lösen müssen, um Kirche und Glaube, Kultur und Geschichte in die Zukunft zu führen.
Sybille Lucas, Wolfsberg in Sachsen-Anhalt, Kirchenkreis Eisleben – Sömmerda

Ich mache bei Kirche mit ...

weil sie mein Zuhause ist.

Ich mache bei Kirche mit, weil sie mein Zuhause ist

Da bin ich einfach reingeboren und darin aufgewachsen. Kirche gehört für mich einfach dazu. Wie in jedem Zuhause muss man sich auch engagieren. wenn es einem darin gut gehen soll. In jeder "guten Familie" gibt es da auch immer wieder Veränderungen und Umbrüche. Und auch mal einen "Familienkrach", oder auch Scheidungen. Neues kommt dazu, vieles wächst und gedeiht, und anderes muss man aufgeben. Da hilft es an den Veränderungen selber mitzuwirken, und sie mit zu gestalten.
Und wenn man ein Zuhause hat, gibt es auch einen Rückzugsort an dem man sich geborgen fühlt. Gut, dass es da viele "Familienmitglieder" gibt, auf die ich mich verlassen kann."

Andreas Greim, Erfurt, Kirchenkreis Erfurt

Ich träume eine Kirche ...

die mutig ist ist.

Ich träume eine Kirche, die mutig ist.

... die sich traut, laut zu sein, wo niemand mehr hinhört.
... die etwas riskiert, um Menschen zu erreichen, die von ihr nichts wissen wollen.
... die sich wagt, einfach loszulaufen, ohne ein Papier erstellt zu haben.
... die sich traut, Fehler zu machen um den Weg auszuloten.

Wenn es Kirche nicht gäbe ...

dann wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin.
Insbesondere der Jungen Gemeinde in meinem Ort und der Evangelischen Jugend im Allgemeinen habe ich viel zu verdanken.
Hier konnte ich den Glauben meiner Kindheit hinterfragen und neu entdecken. In Gesprächen und Diskussionen schärfen und formen.
Das hat mir in verschiedenen Phasen meines Lebens Kraft und Halt gegeben. Ich durfte wachsen und mich ausprobieren. Stolpern und wieder aufrappeln. So manche meiner "Softskills" wurden im Landesjugendkonvent oder der Studentengemeinde hart erfochten. Das hat mich geprägt und gestärkt.
Wenn ich mich heute in der Kirche engagiere, dann mit dem Ziel, anderen Menschen ähnliche Erfahrungen zu ermöglichen.

Ich möchte gern mehr mitmachen ...

aber wenn du nicht singen kannst und keine Kinder hast, fällst du in einem bestimmten Alter durchs Raster.
Das hat eine Freundin vor enigen Jahren zu mir gesagt.
Nach einem Umzug hatte sie versucht, in der neuen Gemeinde Fuß zu fassen, was nicht so leicht für sie war. Zu alt für die Junge Gemeinde - zu jung für den Bibelgesprächskreis. Für den Chor fand sie sich nicht musikalisch genug und der Handglockenchor war für jemanden ohne Notenkenntnisse auch keine Alternative. Ohne Kinder fiel auch der Anschluss über Eltern-Kind-Treffs, Krabbelgruppe und Kindergottesdienst flach.
Ich habe manchmal den Gedanken, dass wir hier sehr viele Menschen aus dem Blick verloren haben. Bei generationengerechter Kirche geht es nicht nur darum, die "Extreme" miteinander zu vereinbaren, sondern auch auf die Phasen dazwischen zu schauen.

Ich möchte gern Ideen entwickeln und darüber nachdenken, wie wir Menschen in dieser Lebensphase erreichen und begleiten können. Wie wir ihnen ein Ort sein können, an dem ihr Glaube erfahrbar wird.

Henriette Barth, Bad Liebenwerda in Brandenburg, Kirchenkreis Bad Liebenwerda

Wenn es Kirche nicht gäbe ...

fühlte ich mich leer und verloren.

Wenn es Kirche nicht gäbe …

Als geglaubte Kirche: Das mag ich mir gar nicht vorstellen, es fühlte sich leer und verloren an. Das Leben, der Tod, die Gesellschaft, das Füreinanderdasein, das Materielle… alles wäre nur eine leere Hülle.
Als Institution: Die Struktur ist wichtig, aber nicht um ihrer selbst willen, denn Kirche findet sich im Austausch, im gestaltenden lebendigen Miteinander der Menschen und zwischen den Menschen und Gott.
Als Gebäude: Laut nichtchristlicher Freunde würde der Ortsmittelpunkt und Kulturort fehlen. Für mich wäre ein Kraftort verloren, ein spirituelles Gebäude, wo ich mich Gott besonders nah fühle, im Glauben und in Verbundenheit mit anderen Menschen. Ein Ort wäre weg, an dem ich, egal wo auf der Welt, immer auftanken kann, im Gebet loslassen kann, in Andachten und Gesang zur Ruhe komme und Kraft schöpfe. Das kann ich natürlich auch anderswo, aber ohne Kirche als Gebäude wäre es nicht dasselbe.

Nichtsdestotrotz gibt es schon jetzt für viele Menschen keine Kirche mehr, auch wenn es für mich persönlich unvorstellbar ist. Diese Menschen scheinen trotzdem glücklich und auch zufrieden. Was fehlt ihnen also? 

Ich frage mich: Wie relevant ist Kirche in der heutigen Gesellschaft? Wie können wir, das Evangelium und seine Relevanz zeigen?

Ich mache bei Kirche mit …

Weil Gott uns und auch mir so viel gegeben und geschenkt hat und ich in Dankbarkeit Verantwortung übernehmen möchte, das zu bewahren, zu gestalten und zukunftsfähig zu machen.
Weil der Glaube mich durch Krankheit getragen hat und mir ganz klar gezeigt hat, wie Glauben stärkt und Kraft und Zuversicht gibt, dass sich Perspektiven entwickeln, der Blick sich weitet, auch wenn ich nicht alles verstehe.
Weil es einfach gut tut, Gottes Gegenwart gemeinsam zu spüren und den Heiligen Geist in Gemeinschaft zu erfahren, sei es im Bibelkreis, im Chor oder anderen Gruppen.

In unserer Kirchengemeinde, im Kirchenkreis, in der Landeskirche, mit unserer Partnerkirche, mit vielen großartigen Menschen, mit Menschen, die einen tiefen Glauben leben, mit Menschen, die sich der Kirche wieder sehr vorsichtig nähern und negative Erfahrungen ihrer Vorfahren verarbeiten müssen, mit Menschen, die ganz unterschiedlich sind und im Glauben eine Gemeinsamkeit haben. Dafür bin ich unglaublich dankbar. 

Regelmäßig viele Meter Straße fegen, putzen, basteln, Gemeindebrief gestalten ...

Ich würde da gern mitgestalten … Ich würde gern mehr machen …

Im Bereich der Seelsorge und der Trauerarbeit, im generationenübergreifenden Voneinanderlernen, dass ein kirchliches Familienmiteinander gelebt werden kann.

Im schöpfungsbewahrenden aktiven Lernen für Groß und Klein.

Im Community-Building aus der Kirchengemeinde raus in die kommunale Gemeinde, mitten rein ins Alltagsleben, die Sorgen und Nöte der Menschen vor Ort.

Ich träume eine Kirche …

Träumen verstehe ich hier nicht als Gegensatz zur Realität, denn Vieles von dem unten Gesagten wird ja längst gelebt 🙂

Die für andere wirklich da ist.
Die dienend ist.
Die Menschen in Leid und Not beisteht und andererseits in Frohmut und Zuversicht begeistert.
Die den Menschen zuhört, die Ängste wahrnimmt.
Die den Menschen das Gefühl gibt, geliebt, geborgen und gut zu sein, so wie sie sind.
Die die Sehnsüchte der Menschen nach Spiritualität, ihr Suchen nach Verstandenwerden, Zugehörigkeit und Gemeinschaft wahrnimmt und in einer Sprache interagiert, die die Menschen verstehen.
Die offen ist und wächst.
Die sich aktiv als Mittlerin für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt.
Die dialogfähig ist und den Dialog friedensfördernd lebt.

Christine Sobczyk, Weferlingen in Sachsen-Anhalt, Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt

Ich träume eine Kirche ...

in der alle Altersgruppen zusammen sind.

Ich träume eine Kirche ...

in der alle Altersgruppen zusammen sind, bunt gemischt, miteinander unterwegs und sich selbst in den Gremien vertretend, zugleich autonom und sozial verbunden.
Dies wird einen regen Austausch anregen und uns miteinander verbinden und unser Verständnis füreinander vertiefen. Das wird unsere Gegenwart und unsere Zukunft stärken!
 
Philipp Huhn, Dietzenrode in Thüringen, Kirchenkreis Mühlhausen

Ich mache bei Kirche mit ...

weil sie ein Ort zur Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens ist.

Ich mache bei Kirche mit ...

Weil sie ein Ort für geistliche Nahrung, Gemeinschaft, Entfaltung und Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens ist. Durch den Austausch in der evangelischen Studierendengemeinde kann ich meinen Horizont abseits meines Studienfachs erweitern und mich mit der Teilnahme an der Synode für die Interessen der jungen Generation einsetzen. Die Gespräche mit Christ*innen aus der Welt, wie in Taizé, sind wertvolle Erinnerungen und motivieren mich zur Nächstenliebe.
 

Julius Balk, Evangelische Studierendengemeinde Magdeburg